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HANS-PETER VOGLER

(*1961in Innsbruck, lebt in Berlin)

Madonna der Fassade Stadtpfarrkirche Schwaz/Amazon-Logo, 2022-24 Siebdruck auf Versandkartonlasche, 3 x getrocknete Craspedia Kastenrahmen, Schaukasten mit Ausleger und Kerzenbeleuchtung

Berlin, Hans-Peter Vogler

Der in Berlin lebende Schwazer Künstler und Architekt Hans-Peter Vogler nimmt in seiner Arbeit kritischen Bezug auf die Mondsichelmadonna auf dem Mittelpfeiler der Fassade der Schwazer Pfarrkirche. Diese zählt unter den verschiedenen Darstellungen der Muttergottes zu den häufigsten. Ihr linker Fuß berührt den am Boden liegenden Mond, der als altorientalisches Symbol des Weiblichen gilt. Der Mond ist jedoch auch Symbol der Fruchtbarkeit und des Lebens: Geburt, Wachstumsphase, volle Erscheinung, Abnahme, Verschwinden (Tod) - Zeichen des ewigen Werdens und Vergehens.

Für Hans-Peter Vogler weist der Mond indirekt auch auf den ganzen Kosmos.

Er „manifestiert den Anspruch der Kirche auf das Narrativ und die Macht über die Natur und damit auch über den Menschen" (Hans-Peter Vogler).

Ähnlich wie für den in Schwaz aufgewachsenen Künstler die Kirche an der Fassade der Schwazer Pfarrkirche diese Botschaft offen zur Schau stellt, „buhlen" heute „unzählige Produktmarken mit ähnlichen Botschaften um dasselbe: Aufmerksamkeit generieren, um das Kaufverhalten zu beeinflussen.

Diese Absicht wird mit Strategien religiöser Kulte verfolgt, um den Kunden (Gläubigen) an die jeweilige Marke zu binden", so Hans-Peter Vogler. Für den Künstler besteht daher nicht nur zwischen der liegenden Mondsichel und dem Logo z. B. eines bekannten weltweit tätigen US-amerikanischen Unternehmens eine zufällige Ähnlichkeit, sondern es finden sich seiner Ansicht nach auch inhaltlich oftmals erstaunliche Parallelen.

Text Dr. Günther Dankl, anlässlich der Ausstellung: ANSICHTSSACHEN, Rabalderhaus Schwaz, Tirol, Österreich, 14.6.-1.9.2024